Am Sonntag, den 28. September, begann unsere langersehnte Studienfahrt nach Prag. Nach einer langen, aber erstaunlich kurzweiligen Busfahrt kamen wir am Abend in der goldenen Stadt an – müde, aber voller Vorfreude auf die kommenden Tage.
Schon am Montag tauchten wir bei einer dreistündigen Stadtführung in die Geschichte und Kultur Prags ein. Wir spazierten durch die Altstadt, vorbei an der berühmten Karlsbrücke, der astronomischen Rathausuhr und dem schimmernden Franz-Kafka-Kopf. Unser Guide führte uns mit vielen spannenden Geschichten durch die Gassen und Plätze, und wir bekamen einen tollen ersten Eindruck von der Stadt.
Am Dienstag stand die Prager Burg auf dem Programm – ein beeindruckendes Areal, das uns mit seiner Größe und seinem Ausblick über die Stadt wirklich staunen ließ. Besonders der Veitsdom mit seinen leuchtenden Buntglasfenstern war ein echtes Highlight. Auch die Wachablösung sorgte für Staunen. Danach ging es weiter zur Basilika St. Georg, einer der ältesten Kirchen des Landes, und ins Goldene Gässchen, wo Franz Kafka einst im Häuschen Nummer 22 schrieb – ein Moment, der besonders für alle Literaturfans spannend war.
Am Nachmittag konnten wir zwischen verschiedenen Programmpunkten wählen: Ob im Technischen Nationalmuseum, im Nationalmuseum, beim Spaziergang mit Geschichten über das Leben in der DDR oder im Kafka-Museum – für jeden war etwas dabei, und jede Gruppe nahm ganz eigene Eindrücke mit.
Der Mittwoch war emotional der eindrucksvollste Tag: Wir besuchten das ehemalige jüdische Ghetto und Gedenkstätte Theresienstadt. Schon das große Denkmal mit den Massengräbern und dem riesigen Davidstern ließ viele von uns still werden. Der Rundgang durch das Ghettomuseum und die Magdeburger Kaserne vermittelte uns ein beklemmendes Gefühl. In der kleinen Festung sahen wir winzige, dunkle Zellen, in denen Menschen zusammengepfercht wurden, und hörten von grausamen Haftbedingungen, Hunger und Fluchtversuchen, die fast immer tödlich endeten. Der Tag war traurig und eindringlich – aber auch wichtig, um zu verstehen, welche Spuren Geschichte hinterlässt.
Am Donnerstag hieß es dann Abschied nehmen. Auf der Rückfahrt nach Eschwege wurde es stiller im Bus – vielleicht, weil wir alle noch ein bisschen in Gedanken bei den Eindrücken der Woche waren.
Prag hat uns mit seiner Mischung aus Geschichte, Schönheit und Nachdenklichkeit tief beeindruckt. Es war eine Reise voller Erlebnisse, gemeinsamer Momente und Gespräche, die uns sicher noch lange begleiten wird – und ein schöner Start in die wohlverdienten Herbstferien.
Christina Csenar und Ida Kollmann







