Gemeinsames Sommerkonzert der Eschweger Gymnasien – „Völlig losgelöst“ in die Sommerferien

Der große Stadthallensaal war bis auf den letzten Platz besetzt und dies bei sommerlichen Außentemperaturen. Da wurde es Michael Degenhardt, stellvertretender Leiter der Friedrich-Wilhelm-Schule, schon in seiner kurzen Begrüßungsansprache „warm ums Herz“ und so appellierte er gleich an die Spendenbereitschaft der Eltern, Großeltern, Freunde und Ehemaligen der Eschweger Gymnasien, damit die gemeinsamen Konzerte auch in Zukunft begeistern können.

Das Nachwuchsorchester unter Leitung von Anke Salzburger startete beschwingt rockig mit dem Bill-Haley-Klassiker „Rock around the clock“. Auch drei weitere Stücke mit Titeln seit den frühen sechziger Jahren („Apache“, „I got you“ und „Rawhide“) erklangen im swingenden Bigband-Stil, arrangiert für Jugendorchester.

Mit anhaltendem Applaus belohnten die Besucher die mit viel Freude engagiert gesungenen Beiträge des ersten stimmstarken Chores, den Chorleiter Andreas Worm am Klavier mit Unterstützung einer Schülerband begleitete.  Die von den Mädchen und Jungen der fünften bis siebten Jahrgangsstufen dargebotenen Songs aus den vergangenen zehn Jahren erzählen in Balladenform von der Suche nach Glück, Liebe und Wahrheit zwischen Selbstzweifel und Optimismus. Zwei Zugaben hatte Dirigent Worm in petto und wechselte dabei sogar seine Position am Klavier mit dem Gitarristen.

Ein Junge und 19 Mädchen bildeten den Chor der siebten Klassen und ließen das Publikum mit ihren zwei Liedern „Rather be“ und „Little Hollywood“  teilhaben an jugendlicher Schwärmerei, frei von allen Konventionen.

Nach der Pause bot das große Orchester „Tunes of Wind“ swingenden und kraftvollen Sound, spannte den Bogen über berühmte Filmmelodien aus „Rocky III“ und „A star is born“ hin zu dem dramatischen Medley „Selections of the greatest showmen“als furiosem Abschluss der orchestralen Inszenierung. Grenzenlose Freiheits- und Glücksgefühle schwappten auf das Publikum über bei „Don’t stop me now“ in Gedenken an Queensänger Freddy Mercury.

Mit sicherem Taktstock ließ Anke Salzburger die Instrumentalisten zarte Flötentöne ebenso gefühlvoll erklingen wie  aufwühlende Trommelwirbel,  so dass die Instrumentalversionen aus der  Filmbiografie Elton Johns Rocketman zu den Highlights des Abends zählten.

Chor II der Schüler und Schülerinnen beider Gymnasien füllte die Bühne vollends aus. Die  feminine Übermacht in den Stimmen drückte auf  expressiv sentimentale Weise den sehnsuchtsvollen Traum nach Wärme in dem Hippie-Song „California Dreaming“ aus. Die Stimmvielfalt des vom Eschweger Stardirigenten Worm geleiteten großen Chores bereicherten die rund 20 Jungs mit ihrer Alt- und Baritonstimmlage, die vor allem bei den beiden folgenden Medleys zum Tragen kamen. Mit besonderer Hingabe sangen sich die  Schülerinnen und Schüler dem Höhepunkt des Abends entgegen, so dass Freddy Mercury sicher zufrieden gewesen wäre mit dieser Interpretation seines Erfolgshits „Bohemian Rapsody“.

„Was für ein wunderbarer Abend“, schwärmte Studienleiterin Marion Lentz und dankte allen Mitwirkenden, die an diesem Abend ihre„Leidenschaft für Musik“mit den Zuhörern teilten.

Ihr besonderer Dank galt den künstlerischen Leitern Anke Salzburger und Andreas Worm, welche die „unschätzbaren Talente“ von Anfang an fördern, aber auch den Technikhelfern vom Deutschen Roten Kreuz und der Feuerwehr, die im Hintergrund für den harmonischen Ablauf der Veranstaltung sorgten. Gewiss mit einer Träne im Auge vor Glück über das bestandene Reifezeugnis oder auch ein bisschen Wehmut verabschiedeten sich die Abiturientinnen und Abiturienten unter den Chormitgliedern. Schlussendlich „Völlig losgelöst“ – wie der Titel des letzten Liedes – können nun alle singend und tanzend in die wohlverdienten Sommerferien abheben.

Text und Fotos: Annemarie Kapinus, veröffentlicht in der Werra-Rundschau am 13. Juli 2024

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