Schüler und Schülerinnen der Einführungsphase untersuchen das Grundgesetz der Mechanik mithilfe der Physik-Schülerexperimentierkästen, die kürzlich aus Mitteln des Digitalpakts* erworben werden konnten.
Eschwege – Kartons türmen sich im Raum U19 des Oberstufengymnasiums. Der Physikkurs einer Klasse 11 wird heute und in den nächsten Stunden das zweite Newtonsche Grundgesetz experimentell bestätigen. Doch zuvor müssen die neuen Geräte ausgepackt und in Betrieb genommen werden. Ingo Rhöse, Physik-Lehrer des Kurses, erklärt: „Die Schülerinnen und Schüler können mithilfe einer App auf ihren Tablets die Messwerte aufnehmen, die von den DigiCarts geliefert werden. Dies sind Wagen, die auf einer Metallschiene reibungsarm fahren können und mit den verschiedensten Sensoren zur Messung von Weg, Geschwindigkeit und Kraft ausgestattet sind.“
Dieses Experiment ist bislang in der Regel als Demonstrationsversuch durchgeführt worden, bei dem die Lehrkraft mithilfe von Luftkissenbahn und PC die Messwerte aufnahm und die Lernenden diese dann auswerteten. Jetzt können diese Untersuchung und einige weitere aus dem Gebiet der Bewegungslehre und Dynamik von den Schülern selbst durchgeführt werden. Und so funktioniert der Versuch: Zur Bestätigung des Gesetzes F = m ⋅ a (Kraft = Masse × Beschleunigung) werden zwei Messreihen durchgeführt, die jeweils 5 Werte beinhalten. Die DigiCart-App nimmt die Daten auf und stellt sie graphisch dar. Aus der Darstellung wählen die Experimentierenden einen geeigneten Bereich und bestimmen damit ein Wertepaar für die Auswertung. Alle diese Paare können dann erneut graphisch dargestellt werden und bestätigen dann, bei sorgfältiger Durchführung, das Grundgesetz der Mechanik.
„Wenn den Schülerinnen und Schülern bewusst ist, welche Arbeitsschritte ihnen von den Carts und der App abgenommen werden, ist diese Art der Durchführung eine gute Möglichkeit, zeiteffizient Versuche durchzuführen, deren Auswertung bisher wegen der großen Anzahl von Messwerten relativ lange gedauert hat“ so Rhöse und lobt die ruhige, zuverlässige und sorgfältige Durchführung des Versuches durch seinen Kurs.
Bei der Entscheidung für dieses System war der Schule wichtig gewesen, dass hier Tablets verschiedener Hersteller eingesetzt werden können, denn aus der Mittelstufe kommen die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Systemen zum Oberstufengymnasium. Wer über kein eigenes Gerät verfügt, kann sich eines aus dem Gerätepool der Schule entleihen, sodass alle über ähnliche Voraussetzungen verfügen.
Experimentiersätze zu anderen Themen wie „Magnetisches Feld“ oder „Quantenphysik“ sind ebenfalls am OG eingetroffen und warten auf den ersten Einsatz. Sicherlich werden sich auch dann in einem Raum wieder Kartons stapeln.
*Digitalpakt: Im März 2019 haben sich Bund und Länder im sogenannten „DigitalPakt“ auf eine Zusammenarbeit geeinigt, um die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik weiter voranzutreiben. Dazu stellt der Bund rund 5 Milliarden Euro zur Verfügung und die Länder ergänzen mindestens weitere 500 Millionen Euro, sodass 5,5 Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur der Schulen investiert werden. Der DigitalPakt Schule wird in Hessen im Rahmen der Strategie Digitale Schule Hessen umgesetzt. Gemeinsam stocken die Schulträger und das Land die DigitalPakt-Bundesmittel in Höhe von 372 Millionen Euro über die Laufzeit von fünf Jahren auf eine Summe von knapp 500 Millionen Euro auf. Damit erhöht Hessen die mit dem Bund vereinbarte Eigenbeteiligung von zehn auf 25 Prozent. Mit der fortschreitenden Umsetzung des „DigitalPakts“ und seiner Zusatzvereinbarungen wurde ein wichtiger Schritt zur digitalen Ausstattung der Unterrichtsräume, beim WLAN-Ausbau sowie bei der Versorgung mit mobilen Endgeräten erreicht.
Quelle: https://digitale-schule.hessen.de/digitale-infrastruktur-und-verwaltung/digitalpakt