77 Schülerinnen und Schüler des Oberstufengymnasiums erhielten am 7.7. 2023 in einer Feierstunde in der Aula der Schule das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife aus den Händen ihrer Tutorinnen und Tutoren. Der Chor der Eschweger Gymnasien unter der Leitung von Andi Worm sang zu Beginn „It’s my Life“ (Bon Jovi) und ein Medley aus dem Musical „The Greatest Showman“.
Es war ein besonderer Jahrgang, denn drei Jahre zuvor, in der Einführungsphase, hatten die Neuankömmlinge am OG noch viele Hygienemaßnahmen zu befolgen: Maske, regelmäßige Tests, Distanzunterricht. In der Qualifikationsphase war dann wieder regelmäßiger Präsenzunterricht möglich. „Trotz Masken und Mindestabstand gelang es uns, allmählich zu einer Einheit zusammenzuwachsen“, blickte Abiturient Luca Schmerbach auf diese schwierige Phase zurück und fuhr in seiner Rede fort: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie begeistert wir waren, als wir die Gesichter von einigen Lehrerinnen und Lehrern zum ersten Mal sahen und man regelmäßig Sätze wie: ,Krass, so sieht XY ohne Maske aus?‘ hören konnte.“
Jurek Risch stimmte in seiner Abitur-Rede nachdenkliche Töne an: Alle seien nun an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, „an dem man entscheiden muss, was man nun wirklich mit seinem Leben anfangen möchte. (…) Der Balanceakt – von dem ich mich übrigens keineswegs ausschließe – besteht nun darin, sich selbst genug Freiraum einzugestehen, um Neues, in welcher Form auch immer es kommen mag, zuzulassen und gleichzeitig Halt zu finden – Halt in sich selbst und in dem, was uns ausmacht.“ Er zeigte sich dankbar für die Lehrkräfte, „die aufrichtig versucht haben, mit ihrem Unterricht nicht nur einen fachlichen Mehrwert zu bilden, sondern die auch ein tief verankertes Interesse hatten, uns mit den richtigen Werkzeugen auszustatten, integer und kritisch denkend das Leben zu bestreiten. Schlussendlich waren sie es doch, die das ausgemacht haben, was wir mit der Institution Schule verbinden und die das OG Eschwege erst zu der aufgeschlossenen, freundlichen und professionellen Lernumgebung gemacht haben, die es meiner Meinung nach bietet. In ganz besonderem Maße bin ich jedoch für eins dankbar: Für die Gelegenheit so unglaublich viele liebe, coole und inspirierende Menschen durch diesen Abiturjahrgang kennengelernt zu haben!“
„Diesem Jahrgang werden wir lange nachtrauern!“ sagte Marion Lentz, die Schulleiterin des Oberstufengymnasiums, in ihrer Ansprache an die Abiturientinnen und Abiturienten. Dieser Satz war einmal im Lehrerzimmer gefallen, und Lentz sagte: „Wir Lehrkräfte sind uns oftmals in der Ansicht zu einem Jahrgang erstaunlicherweise relativ schnell einig und in eurem Falle drückt dieser Satz unsere Haltung oder Meinung ganz gut aus.“ Sie lobte nicht nur den Fleiß, sondern auch das Engagement und die Kreativität der Schülerinnen und Schüler, die Geschlossenheit des Jahrgangs und die Tatsache, dass der Jahrgang „uns auch im erzieherischen Sinne wenig Arbeit gemacht hat“. Sie schloss ihre Ansprache mit den Worten: „Ihr habt nun die Aufgabe, euren Weg zu gehen – egal wo er hinführt. Die besten Wege sind nicht die geraden Wege. Umwege ermöglichen mehr Erfahrungen sowie Erlebnisse und erweitern die Ortskenntnis. Ich bin mir sicher, dass ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, euren Weg finden und gehen werdet. Und es werden gute, erlebnisvolle, abwechslungsreiche Wege sein!“
Dass coronabedingte Rückstände im Lernpensum rasch aufgeholt werden konnten, zeigt die stolze Bilanz der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen: Ihre Gesamtdurchschnittsnote beträgt 2,19 und liegt damit über dem hessenweiten Durchschnitt. Mit Marie Bergmann, Michelle Duckart, Linus Rublack und Johannes Schmidt erreichten gleich vier Schülerinnen und Schüler die Traumnote von 1,0. Sie erhielten aus den Händen von Dr. Michael Gerloff, dem Vorsitzenden des Fördervereins, den Ehrenpreis für die Jahrgangsbesten.
14 Abiturientinnen und Abiturienten wurden darüber hinaus für herausragende Leistungen in den einzelnen Fächern ausgezeichnet: Preise für sehr gute Leistungen in den sprachlichen Fächern erhielten Noreen Ahmad (Englisch), Paula Lentz (Französisch) und Marie Bergmann (Deutsch). Jurek Risch erhielt den Preis für herausragende Leistungen in den Fächern des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfelds. In den naturwissenschaftlichen Fächern wurden Leah Achler (Physik) sowie Linus Rublack, Julia Heckmann und Marlen Julemann (Chemie) ausgezeichnet. Ihr sehr gutes mathematisches Können stellen Michelle Duckart, Fabian Kümmel und Lilli Rathgeb unter Beweis. Im Fach Biologie wurden Hannah Anhof, Jana Follmeg und Johannes Schmidt ausgezeichnet. Den von Michael Roth gestifteten Preis für besonderes Engagement für die Schulgemeinde erhielt Lilli Rathgeb. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Einladung zu einer dreitägigen Reise nach Berlin.
Den musikalischen Schluss-Akzent setzten Michelle Duckart, Max Duckart und Felix Schwarzer, bevor dann die frischgebackenen „Ehemaligen“ gemeinsam mit Eltern und Lehrkräften auf ihre erfolgreich abgelegte Reifeprüfung anstießen.
Unmittelbar vor der Zeugnisübergabe wurde ein Abiturgottesdienst in der benachbarten Auferstehungskirche gefeiert, den ein Team der Absolventen zusammen mit Pfarrer Gernot Hübner und Religionslehrerin Ina Neuenroth vorbereitet hatte.
- Liste der Absolventen und Absolventinnen
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