Nach meinem Abitur im Jahre 2013 habe ich mich zunächst für einen Bachelor im Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Darmstadt entschieden, maßgeblich bestimmt von meiner Leidenschaft für Autos und Flugzeuge, dem Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und meiner Begeisterung für angewandte Mathematik und Physik. Für den Master in Industrial Engineering/ Operations Research bin ich dann an die UC Berkeley in die USA gegangen, um die amerikanischen Ansätze in den Ingenieurwissenschaften und die Startup-Kultur dort kennenzulernen. Nach dem Beenden des Masters im Mai 2019 und einem Data Science Job an der Westküste bis zum Anfang dieses Jahres bin ich nun zurück in Deutschland und baue gerade mein eigenes Start-Up auf.
Rückblickend würde ich die Studienentscheidung wieder so treffen – auch wenn ich während des Studiums meine Fokusthemen und Zukunftspläne öfter änderte. Zeiten und Phasen des kritischen Hinterfragens, ob der eingeschlagene Weg der richtige sei, gab es immer wieder und ich konnte ähnliche Gedanken bei allen Freunden beobachten. Und letztendlich zeigt bekanntlich nur die eigene Erfahrung, welches Studium Euch liegt oder ob ein anderer Werdegang nach dem Abi am besten zu Euch passt – also probiert es aus!
In irgendeiner Art und Weise hatte mein Studium dennoch immer mit mathematischem Denken und Modellieren in Verbindung mit einer konkreten technischen Anwendung zu tun. Daher war das OG definitiv eine sehr gute Vorbereitung mit der Chance gerade in den Leistungskursen, Wissen zu vertiefen und sich schon mal an das universitäre Niveau heranzutasten. Ich denke hier insbesondere an die Leistungskurse in Mathe und Physik, aber auch an all die Grundkurse, die mir ein breites Allgemeinwissen und einen Werkzeugkasten gaben, um über den Tellerrand des eigenen Studienfaches fundiert hinausschauen zu können. Die Lerninhalte am OG sind definitiv auf sehr hohem Niveau – ihr haltet an der Uni locker mit jedem und jeder mit, die in Bayern, Baden-Württemberg oder wo auch immer Abi gemacht hat und seid in manchen Bereichen vielleicht sogar noch besser vorbereitet.
Zum Schluss noch eine Beobachtung aus eigener Erfahrung: Schaut auch mal links und rechts von Studien- und Klausurenplänen, geht ins Ausland und erfahrt andere Perspektiven, engagiert Euch (außerhalb des Studienfachs), lernt die Leute um Euch kennen, schließt neue und pflegt alte Freundschaften, und lasst dies auch mal Grund sein, das Studium etwas länger dauern zu lassen als ursprünglich geplant. All das wird sich zwar nicht direkt mit Noten belegen lassen, aber es wird umso bedeutender für Euch persönlich sein, je älter ihr werdet. Lasst Euch dabei auch nicht zu sehr von den Plänen oder Ideen anderer blenden, sondern macht das, was Euch wirklich Spaß macht! Gerade letzteres hilft beim Durchhalten in den herausfordernden Zeiten.
Mit den besten Grüßen aus Schemmern,
Florian Fesch