Als ich nach dem Abitur im Juni vergangenen Jahres das Oberstufengymnasium verließ, war ich bereits voller Vorfreude auf mein anstehendes Physikstudium. Jetzt, zum Ende des ersten Semesters, kann ich mit Zufriedenheit feststellen, dass diese Vorfreude gerechtfertigt war.
Die Entscheidung für das Physikstudium war für mich schon länger eine Idee, die sich im Laufe der Oberstufe, insbesondere in der Qualifikationsphase unter prägendem Einfluss meiner Leistungskurse Physik und Mathematik, konkretisiert hatte. Die Georg-August-Universität Göttingen, die in diesem Bereich zu den deutschlandweit besten und weltweit bekanntesten zählt, war dabei meine erste Wahl und die geografische Nähe zu Eschwege ein willkommener Bonus. Schließlich ergab sich so für mich die Möglichkeit, auf die zunächst für Dezember geplante Fertigstellung eines direkt auf dem Campus neu entstehenden Studentenwohnheims zu warten. Entsprechend nahm ich in Kauf, bis dahin täglich mit dem Zug nach Göttingen zu pendeln. Letztendlich musste ich mich noch bis Anfang Februar gedulden, seitdem wohne ich endlich in Göttingen und kann meine Fakultät in wenigen Minuten zu Fuß erreichen.
Nach ein paar Monaten Erholung nach dem Abitur begannen im September die insgesamt fünfwöchigen Vorkurse, die den Einstieg ins Studium erleichtern sollen, was ich im Nachhinein bestätigen kann. Es schloss sich eine Woche Orientierungsphase an, die perfekte Zeit, um die Stadt und die Mitstudierenden kennenzulernen. Obwohl die Vorkurse zweifelsohne ihren Zweck erfüllten, stieg das Anforderungsniveau schnell und auch der Arbeitsaufwand wuchs enorm. Während sich die Präsenzzeit im Studium auf etwa 25 Wochenstunden beschränkt, nehmen mehrere wöchentliche Hausaufgabenzettel und umfangreiche Protokolle zu Versuchen, allesamt zur Abgabe und damit zum Erreichen der Klausurzulassung bestimmt, noch einmal wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Was hier anstrengend klingt, ist auch so, lohnt sich aber in meinen Augen, denn der Erkenntnisgewinn ist riesig: Schon nach dem ersten Semester habe ich den Eindruck, mein in der Schule erlangtes Wissen viel besser einordnen zu können und bin mit den für das Grundstudium entscheidenden mathematischen und physikalischen Grundlagen vertraut. Vor allem die Versuche im Rahmen des Physikalischen Praktikums machen großen Spaß. Die Klausuren des ersten Semesters geschafft zu haben, verleiht zusätzliche Motivation. Und so kann ich es, nach etwas Erholung, kaum abwarten, ins zweite Semester zu starten.
Ich habe mich sehr über Frau Fiedlers Anfrage, diesen Erfahrungsbericht zu verfassen, gefreut und grüße die Schulgemeinde herzlich. Insbesondere richte ich meinen Dank an Herrn Engicht und Herrn Weis, die mich nicht nur in Physik und Mathematik unterrichtet, sondern auch meine Begeisterung fürs Physikstudium gestärkt haben. Wer jetzt, wie ich vor nicht allzu langer Zeit, vor einer Studienwahl steht, sich für Physik begeistert und bereit ist, Zeit und Aufwand für das Verständnis dieser faszinierenden Naturwissenschaft (an dessen Anfang ich gerade erst stehe) zu investieren, den kann ich nur zum Physikstudium, vor allem in Göttingen, motivieren. Es lohnt sich!
Torben Sunkel
Torben bester Mann, weiter so!