„Das war eine der intensivsten Geschichtsstunden, die ich bisher erlebt habe“, sagte ein Schüler zum Abschluss. 12 Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte des Oberstufengymnasiums Eschwege besuchten mit ihrer Fachlehrerin Ulrike Arnold den Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in der ehemaligen Synagoge in Abterode. Im Unterricht hatten sie sich schon mit einigen Aspekten der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. In Abterode gingen sie der Frage nach, wie sich der Nationalsozialismus auf Jüdinnen und Juden im Gebiet des heutigen Werra-Meißner-Kreises ausgewirkt hatte. Sie recherchierten über den Boykott jüdischer Geschäfte im Jahr 1933, über die „Nürnberger Gesetze“ im Jahr 1935, die Novemberpogrome 1938 und die Deportation und Vernichtung der letzten verbliebenen Juden in den Jahren 1941 und 1942. Im Gespräch mit Dr. Martin Arnold, dem Vorsitzenden des Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens, wurde deutlich, dass der Nationalsozialismus nicht von oben aufgezwungen, sondern tief in den Städten und Dörfern der Region verwurzelt war. Eine Schülerin sagte: „Die Fülle der interessanten Informationen war faszinierend. Die Zeitzeugenberichte zu erkunden hat mir sehr viel Spaß gemacht. Solche genauen und persönlichen Erlebnisse und Berichte zu den Ereignissen der Juden in Europa zu lesen, ist eine Erfahrung wert.“