Was hat lumbung – indonesisch für eine gemeinsam genutzte Reisscheune – mit Kunst zu tun? Welche Folgen hat es, dass die documenta erstmals von einem Künstlerkollektiv kuratiert wird? Warum befindet sich auf dem Museum Fridericianum eine sich rasch verändernde Ziffernfolge?
Diesen und vielen weiteren Fragen gingen Schülerschaft und Kollegium des Oberstufengymnasiums bei einem Besuch der documenta fifteen am Mittwoch, den 7. September, nach. Die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst und wird alle fünf Jahre in Kassel für 100 Tage veranstaltet. Nach der Anreise mit Bus und Bahn entdeckten Schüler wie Lehrer die verschiedenen Ausstellungsorte in so genannten school walks, die von unterschiedlichen Standorten aus starteten. Dabei bezogen die verschiedenen Kunstvermittler*innen die Teilnehmer*innen aktiv in die Gestaltung der Führung mit ein. Nach den zweistündigen Führungen hatten die Schüler*innen die Gelegenheit, weitere Ausstellungsorte auf eigene Faust mithilfe einer virtuellen Karte zu erkunden. Anschließend traf sich die Schulgemeinde zum Gruppenfoto an den Säulen des Fridericianum und tauschte sich über das Gesehene und Erlebte aus.
Die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken eröffnete den Schülern*innen die Möglichkeit, ihre Perspektive zu wechseln und die Welt aus der Sicht der Künstlerkollektive wahrzunehmen, resümierte Kunstlehrerin Elke Rittenbach, die die Fahrt gemeinsam mit Tanja Peters organisiert hatte. Ein Schüler stellte fest: „Die documenta hat mir gezeigt, dass es mehr als nur ‚gezeichnete’ Kunst gibt. Auch auditive Elemente oder andere Elemente, wie zum Beispiel eine Skateboardrampe, sind Teil von Kunst.“
Die Grundsätze der documenta fifteen wie Nachhaltigkeit und gerechte Ressourcenverteilung verweisen zudem auf das Motto für das anstehende Schuljubiläum „50 Jahre OG – Wege in die Zukunft gestalten“ und bieten damit Inspiration für eigene Projekte. Unterstützt wurde die Fahrt der gesamten Schulgemeinde vom Förderverein des Oberstufengymnasiums Eschwege.