Gesundheits- und Umweltfürsorge im tegut Saisongarten

Mein Abitur habe ich im Jahr 2011 absolviert. Ich hatte lange Jahre die Idee, zur Polizei zu gehen. Allerdings unterschritt ich die körperliche Mindestgröße und irgendwann verlor ich auch das Interesse daran. Was für ein Glück kann ich heute nur sagen!

Doch was sollte ich mit mir anfangen? Ich hatte nicht genug Überblick über die Möglichkeiten, die das Leben so bietet und war mir auch nicht ausreichend bewusst über meine Talente und Stärken.

Ich wollte nicht studieren, nur um des Studiums willen. Es kam für mich nur infrage, wenn ich mich wirklich für ein bestimmtes Fach begeistern kann. Geistesblitzartig kam mir während der Abiturprüfungen der Einfall, in die landwirtschaftliche Richtung zu gehen. Pflanzen mochte ich gerne und für Biologie interessierte ich mich auch. Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wusste ich zumindest was mich ungefähr erwarten würde. So entstand der Plan, ein Praxisjahr zu absolvieren, um anschließend ökologische Agrarwissenschaften in Witzenhausen zu studieren. Es erschien mir sinnvoll, erstmal die Praxis kennenzulernen, damit man im Studium dann auch weiß, wovon man spricht.

Der von mir ausgesuchte Ausbildungsbetrieb lag in Sachsen-Anhalt. Der Ausbilder war freundlich zu mir und stellte sehr hohe Anforderungen an mich; sowohl physisch als auch intellektuell. Rückblickend kann ich sagen, dass es bisher das härteste Jahr meines Lebens war, aber ich habe auf allen Ebenen sehr viel gelernt.

Ich habe mich motivieren lassen, vor der Uni zunächst die Ausbildung mit einem weiteren Jahr zu vervollständigen, um schon mal einen Abschluss in den Händen zu halten. So kam es dann auch. Von dem Plan, in Witzenhausen zu studieren entfernte ich mich (auch räumlich) wieder, aber an Weiterbildung war ich nach wie vor interessiert. So durchlief ich während meiner beruflichen Tätigkeit in einem großen landwirtschaftlichen Betrieb die Meisterschule in Braunschweig und beendete sie als Klassenbeste.

 

Immer noch wissensdurstig begann ich, mir einen weiteren Bereich zu eröffnen. Ich nahm ein Fernstudium in Ganzheitlicher Gesundheitsberatung und in Phytotherapie auf, was mich beides aus einer neuen Richtung mehr und mehr mit der Pflanzenwelt verband, diesmal eher zu Heilzwecken.

Ich war begeistert über die neuen Erkenntnisse, aus denen sich eine völlig neue Welt für mich eröffnete. Es folgte der Entschluss, aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen, nicht mehr konventionell arbeiten zu wollen und die Kritik an herkömmlicher Landwirtschaft wuchs.

 

In 2018 bekam ich eine Tochter, der ich natürlich eine bestmögliche Welt hinterlassen wollte. Wir zogen kurz darauf in meine Heimat, nach Eschwege. Seit 2022 betreibe ich am Betrieb meiner Eltern mit großer Begeisterung den „tegut Saisongarten“. Dort können Menschen eine von mir vorbereitete Gemüseparzelle pachten und ihre Pflänzchen selbst pflegen und beernten. Das ist für mich die gelebte Form von Gesundheits- und Umweltfürsorge.

https://www.tegut.com/saisongarten/standorte/artikel/neu-saisongarten-im-kurzportrait-eschwege-hof-morgensonne.html

Für mich war es gut, kein klassisches Studium zu besuchen, wo ich auswendig lernen muss, was vorgegeben wird. Stattdessen befinde ich mich in permanenter Neugier und erarbeite mir völlig frei im (wahrscheinlich lebenslangen) Selbststudium ständig Neues.

Die Schulzeit war für mich insofern hilfreich, als dass ich stets hohe Anforderungen an mich selber stellte und dementsprechend stets sehr gute Leistungen erbringen konnte. Außerdem wurde in meiner Schulzeit viel Wert auf Wissenstransfer und eine Überprüfung der Ergebnisse gelegt. Dies führte bei mir zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Welt und dem inneren Drang, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.

Ich habe für mich erkannt, dass ich die Themenfelder Landwirtschaft – Gesundheit / Ernährung – Bildung gut miteinander verknüpfen kann und  möchte meine Zukunft darauf ausrichten und weitere Angebote erarbeiten. So komme ich langsam immer mehr in den Bereich meiner Stärken und Talente und möchte, wie die Pflanzen, immer wieder über mich selbst hinaus wachsen.

Ann-Kathrin Schmidt, Abitur 2011

 

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OG Eschwege